

Altbürgermeister Helmut George und seine Frau Gisela, beide im 85.Lebensjahr, ehemalige Magistratskollegen aus SPD und CDU, MdB Dr. Edgar Franke und MdL Regine Müller.
In insgesamt sieben Schwalmstädter Magistraten hatte Helmut George von 1971 bis 1988 den Vorsitz. Vorher leitete er seit 1968 als letzter Bürgermeister der selbständigen Stadt Ziegenhain den dortigen Gemeindevorstand, dem Theo Luckhardt als Erster Stadtrat sowie Ewald Weilbächer, Ernst Sehrig, Franz Kroh, Heinrich Lange und Gerhard Hofmann angehörten. Am Jubiläumstreffen konnten jetzt die früheren Stadträte Eddi Lumpe und Karl George von der CDU sowie Hellmut Frech, Werner Gunkel, Heinz Wagner und Georg Weppler von der SPD teilnehmen. Eine wichtige Rolle spielte in den Gründerjahren der neuen Gesamtgemeinde der hauptamtliche Stadtrat (1971 bis 1977) Adolf Schäfer, der damals zusammen mit Helmut George ein hervorragendes Team bildete und an der Feierstunde ebenfalls teilnahm.
Ortsvereinsvorsitzender Detlef Schwierzeck stellte in einer eindrucksvollen Power-Point Präsentation Stationen und Ereignisse aus der Amtszeit des Parteijubilars dar. Schwierzeck, der selbst seit zwei Legislaturperioden Magistratsmitglied ist, wies dabei auf Schlüsselthemen hin, die seit den 70ern die Diskussionen beherrschen: Verkehrsnetz mit Bahn und A 49, Betriebsansiedlung und Wieragrund, Sanierung und Belebung der historischen Stadtkerne, Kinderbetreuung und Seniorenheime, Schulen, Sport und Freizeitangebote.
Hellmut Frech, letzter Bürgermeister der Gemeinde Trutzhain und als einziger in allen George-Magistraten vertreten, oft als Erster Stadtrat, schilderte die Interessenkonflikte beim Zusammenschluss. Dr. Edgar Franke, Bundestagsabgeordneter und Sohn des legendären Fritzlarer Landrats August Franke, griff das Thema auf und lüftete einige Geheimnisse im Hinblick auf die damalige Kommunal- und Kreisreform. Frech wie Franke würdigten die Verwaltungskompetenz, Kollegialität und Redekunst Helmut Georges, der in vielen Gremien und Bereichen zusätzlich Verantwortung übernahm.
Eine kurze Einführung in die Gründungsphase des neuen Schwalmstadt vor genau 40 Jahren gab Heinz Wagner, in den 70ern Vorsitzender des Ortsvereins und von Beruf Geschichts- und Politiklehrer. Dabei stellte er Materialien aus dem Stadtarchiv, die Hans Friauf gesammelt hat, vor und berichtete von ersten Gesprächen mit den Zeitzeugen Luckhardt, Weilbächer, Noll und Gunkel. Am 8. April 1970 tagten erstmals die Magistrate von Treysa mit Bürgermeister Ernst Hohmeyer und von Ziegenhain zusammen. Nach zähen, aber zielstrebigen Verhandlungen unterzeichneten am 8. Dezember zunächst nur die acht Bürgermeister von Ascherode, Frankenhain, Florshain, Niedergrenzebach, Rommershausen, Treysa, Trutzhain und Ziegenhain den Gründungsvertrag für das neue Gemeinwesen, für das die Landesregierung am 17. Dezember den Namen Schwalmstadt festlegte. Am Silvesternachmittag 1970 überreichte Landrat Albert Pfuhl in der Treysaer Festhalle die Urkunden für die Staatsbeauftragten, und gemeinsam feierten Mandatsträger und Bürgerschaft die Geburt.
Für den SPD-Ortsverein Treysa nimmt Helmut Wagner gern Kontakt mit weiteren Zeitzeugen auf, um in den nächsten beiden Jahren die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge zu beschreiben.