
Die Bahnsteige, bzw. Gleise sind zum größten Teil für gehbehinderte Menschen, für Menschen, die auf Gehhilfen oder Rollstühle angewiesen sind , die Kinderwagen dabei haben, nur unter größten Schwierigkeiten, in manchen Fällen gar nicht zu erreichen.
Das Gleis 1 ist problemlos begehbar; die Gleise 2,3 und 4 sind nur durch Treppen zu erreichen. Der dazugehörige Durchgang ist, wie die Treppen auch, völlig verkommen. Wer die Treppen nicht bewältigen kann, hat ausschließlich Zugang zum Bahnsteig 1.
„Möchten Betroffene in Richtung Norden reisen, kann sich die absurde Situation ergeben, daß man erst am Gleis 1, das zugänglich ist, einen Zug nach Süden nehmen muss, um an einem barrierefreien Bahnhof, z.B. in Stadtallendorf, den Bahnsteig zu wechseln und in einen Zug Richtung Norden zu steigen. Das ist ein unhaltbarer Zustand , den man getrost als skandalös bezeichnen kann!“, so Müller.
Die Deutsche Bahn AG und verschiedene Planungsinstitutionen verschieben den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Treysa immer wieder; mehr als einmal war der Beginn der Planungsarbeiten angekündigt, und dann wieder abgesagt worden.
Letztlich spiele es auch für Leute, die auf die Bahn angewiesen sind, sie aber nur unter größten Umständen nutzen können, keine Rolle, wer dort was verzögert; zu recht werde verlangt, daß der Bahnhof so schnell wie möglich in einen barrierefreien Zustand versetzt wird. Auch und erst recht, da sich Hephata, eine der größten Einrichtungen für behinderte Menschen in Nordhessen, in Treysa befindet.
„Wir wollen den politischen Druck aufrecht erhalten. Daher sollen sich die Kolleginnen und Kollegen ein anschauliches Bild der Hürden und Schwierigkeiten machen können, denen viele Leute am Bahnhof Treysa ausgesetzt sind“, sagt Regine Müller abschließend.