Der alternde Mensch im Blickpunkt der Medizin

Spannende Informationen über die Alter(n)smedizin trug Chefarzt Dr. Jens Zemke beim Monatstreffen der AG 60plus Schwalmstadt in der hiesigen Asklepios-Klinik vor.
Gerade in der Geriatrie seien ganzheitliche Maßnahmen erforderlich, um körperliche und psychische, funktionale und soziale Aspekte zu beachten.

Heilungsprozesse verlangten in der Regel auch eine längere Verweildauer. Mit 60 Betten im modernisierten Klinikum Schwalmstadt und dem Neubau in Melsungen bestehe im Schwalm-Eder-Kreis bereits ein gutes geriatrisches Angebot, das bei Asklepios noch erweitert werde. Gerade im ländlichen Raum nehme der Anteil älterer Menschen – heute 40 000 über 65 Jährige bei 180 000 Einwohnern im Kreis – stark zu, und damit auch der Behandlungsbedarf.

Mit einer Fülle von Statistiken erläuterte der renommierte Facharzt und Referent Risikofaktoren und Funktionsstörungen in den einzelnen Altersstufen. Als ehrenamtlicher Vorsitzender der Alsheimer-Gesellschaft Schwalm-Eder ging er detailliert auf die Probleme der Demenz-Erkrankungen ein. Nach heutigem Erkenntnisstand litten ein Viertel der älteren Menschen in Deutschland unter psychischen Belastungen, bei gut einem Drittel der Patienten würden negative Wechselwirkungen von Medikamenten fest- und abgestellt.

Mit Blick auf die Zukunft von Gesellschaft und Medizin betonte Dr. Zemke, dass zusätzliche Ausbildung und interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich seien, um die gewünschten Ziele zu erreichen: (möglichst lange bzw. wieder) selbständig – mobil – belastbar (leben).